Das 1990 errichtete Seniorenzentrum Hanne-Landgraf-Haus bietet sein Pflegeangebot vorwiegend in Doppelzimmern an, welche sich strukturbedingt nicht in jeweils zwei Einzelzimmer aufteilen lassen. Wegen der erforderlichen Schaffung von Einzelzimmern wurde deshalb ein Erweiterungsbau geprüft. Der damals gültige Bebauungsplan ließ aber diese notwendige Erweiterung nicht zu. Deshalb wurde durch einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan ein entsprechendes Baurecht geschaffen.

Zur Verbesserung der Erschließungssituation wurde der damalige an der verkehrsberuhigten Straße am Gießbach gelegene Haupteingang auf die Südseite verlegt. Das Pflegeheim wird dadurch von der Grezzostraße, einer breiten Anliegerstraße, erschlossen. Dies gilt auch für die Tiefgarage und die Anlieferung. Der Ost-West orientierte Baukörper erhielt im KG und EG eine Verbindung zum Haupthaus. Es wurden 17 Einzelzimmer mit Bad und auf jedem Geschoss ein schrägverglaster Speise- bzw. Aufenthaltsbereich realisiert. Die Bewohnerzimmer haben im EG einen überdachten Freisitz, im OG einen überdachten Bettenbalkon.

Der schlanke, einhüftige Baukörper lehnt sich in Struktur und Proportion an die benachbarten Reihenhauszeilen an. Er wird durch Vor- und Rücksprünge des Obergeschosses sowie durch geschossweise unterschiedliche Materialien gegliedert: Putz - und Natursteinbekleidung im EG sowie Trespa-Fassadenplatten im OG. Über den so entstandenen U-förmigen, begrünten Innenhof führt die fußläufige Haupterschließung des Pflegeheims über einen neuen Windfang in das Foyer des Altbaus. Im Vorfeld der Maßnahme wurde im Ostteil der Anlage ein Sinnesgarten angelegt.

Planung und Realisierung: 2001–2011